Deutliche Konjunkturabkühlung auch in der Schweiz - Hohe Nervosität an den Finanzmärkten birgt zusätzliche Risiken
Bern, 20.9.2011 - Konjunkturtendenzen und Prognosen der Expertengruppe Konjunkturprognosen des Bundes – Herbst 2011*. Die Konjunkturperspektiven für die Schweiz haben sich in den letzten Monaten noch weiter eingetrübt. Ausschlaggebend hierfür sind die ungünstigen aussenwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, namentlich die ausgeprägte Abkühlung der Weltkonjunktur sowie der – auch nach Einführung der Wechselkursuntergrenze zum Euro – hoch bewertete Schweizer Franken. Die negativen Auswirkungen auf Exporte und Unternehmensinvestitionen dürften das wirtschaftliche Wachstum in der Schweiz vorübergehend stark bremsen. Die Expertengruppe des Bundes prognostiziert daher für das Jahr 2012 nur noch ein BIP-Wachstum von 0,9% (nach 1,9% für 2011). Als Folge der konjunkturellen Schwächephase dürfte die Arbeitslosigkeit im kommenden Jahr erstmals seit 2009 wieder zunehmen. Ein Risiko für eine noch deutlich schlechtere Konjunkturentwicklung mit rezessiven Tendenzen könnte sich vor allem im Fall weiterer starker Finanzmarktturbulenzen infolge der angespannten europäischen Schuldenkrise ergeben.