In der Usine des Cheneviers in Genf wurde am 14. Juni 2002 ein Container mit gepresstem Sperrgut--Abfall angeliefert. Bei der fest installierten Tormessanlage beim Eingang wurde ein Radioaktivitäts-Alarm ausgelöst. Die Verantwortlichen haben die Suva, die für diese Anlage zuständige Aufsichtsbehörde, informiert. Eine Inspektion vor Ort ergab, dass es sich um radioaktiv kontaminierten Abfall handelte. Auch das BAG, welches für die Überwachung der Radioaktivität in der Umwelt zuständig ist, wurde in Kenntnis gesetzt.

Detaillierte Abklärungen vor Ort und eine Durchsicht der Lieferantenlisten durch die Genfer Behörden, die Suva und das BAG haben bisher noch keine Indizien über die Herkunft dieser Abfälle ergeben. Es handelt sich um mit Radium-226 kontaminierten Abfall. Das radioaktive Pulver stammt mit grosser Sicherheit aus einer Altlast, vermutlich aus dem Bereich der früheren Uhrenindustrie. Radium lässt sich relativ einfach messen und die Gefahr einer Ausbreitung ist gering. Die Kontamination beschränkte sich auf den Container, in dem die Abfälle in die Kehrichtverbrennungsanlage transportiert wurde. Die mit den Arbeiten betrauten Leute wurden radiologisch überwacht. Vermutlich wurde der Behälter mit dem radioaktiven Pulver beim Pressen der Abfälle zerstört.

Der Abfall wurde genau untersucht und verstrahlte Teile vom übrigen Abfall getrennt.

Es sind gegen vierzig 200-Liter-Fässer von radioaktivem Abfall angefallen. Der Container und die Arbeitsplätze wurden dekontaminiert.

Es kommt gelegentlich vor, dass radioaktive Altlasten aus der Uhrenindustrie (Leuchtfarbe) oder aus dem Haushalt (z. B. Radium – Trinkkuren) in den Abfall gelangen. Dabei sind solche Altlasten entsprechend der Strahlenschutzgesetzgebung separat zu entsorgen. Falls jemand im Besitz von verdächtigem Material ist, leistet das BAG gerne Hilfe (Tel. 031 322 96 14).

Überwachung der Radioaktivität; Genf: Verstrahlter Abfall im Sperrgut