Bei der Sprachdiensteverordnung handelt es sich um eine Totalrevision der Verordnung von 1995 über das Übersetzungswesen in der allgemeinen Bundesverwaltung. Sie steht im Zusammenhang mit der neuen Sprachengesetzgebung des Bundes (Sprachengesetz von 2007 und Sprachenverordnung von 2010); mit ihr soll der Bereich der Sprachdienste der Bundesverwaltung optimal organisiert werden, damit diese Dienste Übersetzungen und andere Sprachdienstleistungen von hoher Qualität erbringen und zur Mehrsprachigkeit unseres Staates wirksam beitragen können.

Die neue Verordnung regelt die Organisation der Sprachdienste der Bundesverwaltung nach den einzelnen Sprachen (Amtssprachen und andere), vereinfacht gegenüber heute die Strukturen, macht diese flexibler und offener für neue Entwicklungen und legt einheitliche Verfahren fest - dies alles stets unter Berücksichtigung der Organisationsautonomie der Departemente. Besonderes Gewicht kommt der Zusammenarbeit, Planung und Koordination im Sprachdienstebereich zu (Konferenz der Sprachdienste, KOSD). Im Einklang mit dem Sprachengesetz und seinen Zielen regelt die Sprachdiensteverordnung zudem den Beitrag der Sprachdienste der Bundesverwaltung:

zur formalen und inhaltlichen Qualität der Texte, die der Gesetzgebung über die amtlichen Veröffentlichungen unterstehen, sowie weiterer Texte des Bundes, namentlich durch redaktionelle Standards, gemeinsame Planung und Qualitätssicherungsverfahren im Prozess der Rechtsetzung in mehreren Sprachen;
zur mehrsprachigen Informations- und Kommunikationstätigkeit des Bundes, insbesondere auch indem die Wirksamkeit dieses Bereichs verstärkt wird mit Übersetzungsdienstleistungen, die den neuen Medien und dem Internet angpasst sind;
zur Förderung der Mehrsprachigkeit und des mehrsprachigen inneren Funktionierens der Bundesverwaltung, dank Übersetzungen in mehrere Sprachen und einem erweiterten Fächer an Sprachdienstleistungen zugunsten der Öffentlichkeit, aber auch der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bundesverwaltung.

Einzelne Bestimmungen der Verordnung sollen mit Weisungen weiter ausgeführt werden; diese wird die Bundeskanzlei in Zusammenarbeit mit den Sprachdiensten der Departemente erarbeiten.

Die neue Verordnung tritt am 1. Januar 2013 in Kraft.

Bundesrat verabschiedet Sprachdiensteverordnung