Winzige Magnete als Modellsystem
Villigen, 5.5.2013 - Wissenschaftler untersuchen an Nano-Stäbchen, wie sich Materie ordnet In der Welt der Atome und Moleküle ist alles in Bewegung: Sie vibrieren, Proteine falten sich, selbst Glas ist eine extrem langsam fliessende Flüssigkeit. Und hier bedeutet jede Bewegung eine Wechselwirkung der kleinsten Einheiten – beispielsweise der Atome – mit ihren Nachbarn. Um diese Wechselwirkungen sichtbar zu machen, haben Forschende am Paul Scherrer Institut PSI ein besonderes Modellsystem entwickelt. Es ist so gross, dass es sich bequem unter einem Röntgenmikroskop beobachten lässt und imitiert doch die kleinsten Bewegungen in der Natur. Das Modell: Ringe aus jeweils sechs nanometergrossen magnetischen Stäbchen, deren Nord- und Südpole sich jeweils anziehen. Bei Raumtemperatur schwanken die Magnetisierungsrichtungen der einzelnen kleinen Stäbchen ständig und auf natürliche Weise. Die magnetischen Wechselwirkungen zwischen den Stäbchen konnten die Wissenschaftler deshalb in Echtzeit beobachten. Am 5. Mai wurden die Forschungsergebnisse in der Fachzeitschrift „Nature Physics“ veröffentlicht.