A = agil

K = kreativ

B = bürgernah

Oder ganz profan - AKB - Aargauische Kantonalbank.

Heute stehen weder Finanzkrisen, noch Staatspleiten, die Immobilienblase oder Boni-Banker im Zentrum.

Im Zentrum stehen heute die Leistungen der AKB.

Im Zentrum stehen all die AKB-Mitarbeitenden, die Geschäftsleitung, der Bankrat - und - die Bürgerinnen und Bürger, der Grosse Rat und der Regierungsrat des Kantons Aargau.

Sie alle zusammen garantieren den Menschen im Aargau, den kleinen, mittleren und grossen Unternehmen, den Vereinen und Verbänden tagtäglich gute, verlässliche Bank-Leistungen.

Durch die politische Entscheidung.
Durch die umsichtige Planung und Leitung.
Durch die zuverlässige und treue Pflichterfüllung im Alltag.

Dafür danke ich Ihnen.

Dazu gratuliere ich Ihnen.

Ich gratuliere Ihnen zum grossen Jubiläum und überbringe Ihnen gerne die Glückwünsche des Bundesrates zu 100 Jahre AKB.

100 Jahre unspektakuläre aber robuste Bankarbeit.
100 Jahre agil, kreativ und bürgernah dem Wandel der Zeiten und den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden entsprochen.
100 Jahre mit Augenmass bei den Risiken der Anlagetätigkeit und mit Augenmass bei den Salären und Boni.

Das sorgt für Stabilität und Sicherheit - auch ausserhalb der Bankenwelt.

Die Schweiz braucht einen stabilen und sicheren Finanz- und Bankenplatz.

Denn wo Instabilität im Geldfluss herrscht, geht das wichtigste Kapital eines jeden Geldgeschäftes verloren - das Vertrauen.

Wo Vertrauen verloren geht, entsteht Unsicherheit.

Wo Unsicherheit besteht, erodieren Volkswirtschaften.

Unternehmen müssen schliessen, Kunden ziehen ihr Geld ab oder sie verlieren es.

Der gesellschaftliche Grundkonsens kommt ins Wanken.

Menschen stehen plötzlich auf der Strasse, weil sie keinen Job mehr haben, weil sie plötzlich weniger verdienen oder ihre Ersparnisse weg sind.

Solche Situationen rütteln an den Grundfesten eines Staates und sie sind sozialer Sprengstoff.

Das sehen wir in Ländern mit grossen Bankkrisen, mit grossen Staatsschulden und entsprechend einschneidenden Massnahmen.

Das wollen wir nicht!

Deshalb legt der Bundesrat sehr grossen Wert auf eine stabile und sichere Finanzindustrie, die mit Risiken umgehen und sie tragen kann.
Deshalb will der Bundesrat mit seiner Finanzplatzstrategie neue Regeln für einen erfolgreichen Finanzplatz Schweiz schaffen.
Deshalb wollen wir für eine weltweite Akzeptanz mit gleich langen Spiessen sorgen.

Die Schweiz tut gut daran, agil und kreativ an den dynamischen, internationalen Entwicklungen mitzuwirken.

So haben wir die Möglichkeit, künftige globale Standards im Sinne der Schweiz mitzugestalten.

Was früher richtig war, scheint heute falsch oder überholt und wird international kaum mehr akzeptiert.

Auf diesen Modellen und Strategien zu beharren, scheint uns wenig realistisch.

Jeder Staat hat ein legitimes Interesse, dass seine Bürger Vermögen und einkommen ordentlich deklarieren und versteuern.

Nicht jeder, der im Ausland Vermögen anlegt, ist aber ein Steuerbetrüger oder Hinterzieher.

Insofern sind wir überzeugt, dass es für die Schweiz der richtige Weg ist, sich im Rahmen der OECD aktiv an der Entwicklung eines globalen Standards eines Informationsaustausches über Konti ausländischer Kunden zu beteiligen.

Klare Regeln sind für alle Akteure wichtig.

Aber: Solche Regeln müssen überall eingehalten werden; Verantwortung muss überall übernommen werden.

Dann bleiben Unternehmer und Financiers das was sie sind: Anerkannte, respektierte und gefragte Akteure in einem liberalen Wirtschaftssystem - Dienstleister zu Gunsten der Allgemeinheit und nicht Profiteure, die in den eigenen Sack wirtschaften oder die Risiken ihrer eigenen Produkte nicht mehr tragen können.

Die Überlegungen, die wir für die internationale Positionierung des Bankenplatzes Schweiz machen, müssen jetzt auch für die kantonalen Banken gemacht werden.

Wer wartet, bis er zum Handeln gedrängt wird, handelt in der Regel zu spät.

Ihr CEO hat es unlängst gesagt, als er eine Eiche pflanzte: „Wir müssen das Ruder herumreissen, bevor es zu spät ist."

Gemeint hatte er dabei zwar den Wald.

Aber das gilt auch für die Banken, und auch für seine und unsere AKB.

Beispielsweise macht es Sinn, die Frage nach der Rechtsform oder nach der Öffnung des Kapitals vertieft zu prüfen!

Ist es richtig, dass die Spitäler Aktiengesellschaften sind, die Bank aber eine Staatsanstalt?

Bestimmt gilt es, die Frage der Staatsgarantie von Kantonalbanken zu klären:

Ist diese Garantie unter den globalisierten Umständen der Gegenwart noch sinnvoll und auf Dauer überhaupt möglich?
Gehören einzelne Kantonalbanken bereits zur Kategorie too-big-to-fail, sind also faktisch nicht nur durch ihren Kanton, sondern auch durch den Bund garantiert? Wie steht es dann mit der eidgenössischen Solidarität?
Wenn eine Garantie des Staats, dann in welcher Form?

Auf der einen Seite ist festzustellen, dass die Professionalisierung und die Ausdehnung der Geschäftstätigkeiten einzelner Kantonalbanken in den letzten Jahren dazu führt, dass eine Staatsgarantie heute eher theoretischer Natur ist.

Auf der anderen Seite hilft die Garantie nicht in allen Fällen, wie die Solothurner und die Ausserrhoder Kantonalbank gezeigt haben.

Und schliesslich gilt auch im Bankwesen - Staatsgarantie hin, Staatsgarantie her, Rechtsform hin, Rechtsform her, Kapitalstruktur hin, Kapitalstruktur her - was Goethe seinen Faust im Gespräch mit Mephistopheles sagen lässt: „Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben, // Der täglich sie erobern muss." (Faust II, Vers 11574 ff.)

Erobern sie täglich Ihre Freiheit indem Sie agil, kreativ, bürgernah und verantwortungsbewusst Lösungen für die Herausforderungen von heute, noch besser aber von morgen und übermorgen suchen!

Denn selbstverständlich soll das von Ihnen verwaltete Geld auch einen akzeptablen Ertrag für die Bank und ihren Eigentümer, den Kanton Aargau, erwirtschaften.

Aber die Bank ist viel mehr:

Sie ist Vermittlerin zwischen Kapitalgebern und Kapitalnehmern.
Sie berät für die Altersvorsorge oder bei Investitionen in Wohneigentum.
Sie ist Dienstleisterin für Unternehmer und Investoren.
Sie ist Arbeitgeberin.
Sie liefert einen Beitrag an das BIP und an den Wohlstand der Schweiz.

Deshalb: Helfen Sie weiterhin mit, wie bisher Lösungen zu suchen, die der Wirtschaft, den Verbänden und Organisationen, der Gesellschaft, den Menschen zu Gute kommen.

Lösungen, die den Wirtschaftsstandort Aargau und dadurch auch den Forschungs- und Werkplatz Schweiz stärker machen.

Dass sich die Kantonalbanken an dieser Philosophie orientieren, dass es die AKB ganz besonders tut, beweisen sie mit ihrer täglichen Arbeit.

Dass die AKB dem Credo agil, kreativ und vor allem bürgernah folgt, zeigt sich in diesem Jubeljahr ganz besonders, wenn ...

der Legionärspfad in Windisch mit einer neuen Attraktion beschenkt wird - nicht mit einer römischen Wechselstube; mit einem Lazarett,
wenn das Familienzentrum in Lenzburg oder die Frauenzentrale Aargau unterstützt werden.

Meine Damen und Herren, bleiben Sie sich und Ihren Werten treu.

Ich gratuliere Ihnen zum 100jährigen Geburtstag und wünsche Ihnen eine agile, kreative und bürgernahe Zukunft.