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Veröffentlicht am 8. März 2016

Fünfhunderttausend Mal unwahrscheinlicher als ein Lottogewinn

Villigen, 8.3.2016 - Seltenheit eines Teilchenzerfalls vermessen Die moderne Physik hat eine grosse Zahl theoretischer Ansätze entwickelt, mit denen sich die Welt der Elementarteilchen beschreiben liesse. Nun müssen Experimente aussortieren, welche Theorien der Realität standhalten. Eines davon ist das sogenannte MEG-Experiment am Paul Scherrer Institut PSI. In einer Zusammenarbeit mit Forschenden aus Italien, Japan, Russland und den USA suchen PSI-Physiker nach einem bestimmten, bislang jedoch noch nie beobachteten Zerfall von Elementarteilchen namens Myonen. Genauer gesagt beziffern sie, wie hoch die Unwahrscheinlichkeit für eben diesen Zerfall ist. Ihre neueste Zahl lautet: Höchstens eines von 2,4 Billionen Myonen zerfällt nach dem MEG-Muster. Damit ist ein solcher Zerfall rund fünfhunderttausend Mal unwahrscheinlicher als ein Sechser im Schweizer Lotto. Für diese hochgenaue Messung haben die Forschenden extrem viele Myonenzerfälle beobachtet, was nur hier am PSI möglich war, wo sich die weltweit leistungsstärkste Myonenstrahl-Anlage befindet. Die PSI-Forschungsgruppe bricht daher zum wiederholten Mal ihren eigenen Weltrekord bei der Vermessung der MEG-Wahrscheinlichkeit. Das aktuelle Forschungsergebnis präsentierten die Forschenden nun auf der internationalen Konferenz "Les Rencontres de Physique de la Vallée d'Aoste" in La Thuile, Italien.