UMTS

Die ComCom will vier landesweite Konzessionen vergeben. Die Konzessionen werden mittels Auktion erteilt werden. Das gewählte Verfahren sollte eine möglichst grosse Objektivität und Transparenz erlauben und sicherstellen, dass für identische Konzessionen derselbe Preis bezahlt wird.

Das Bakom wird die Ausschreibung im ersten Quartal 2000 eröffnen. Die ComCom wird den Entscheid bezüglich der Teilnahmeberechtigung im zweiten Quartal treffen, so dass die Auktion im dritten Quartal 2000 stattfinden kann. Damit wäre eine Inbetriebnahme der Netze im Jahr 2002 möglich.

Universal Mobile Telecommunications System (UMTS) ist die vor allem in Europa verwendete Bezeichnung für die Mobilfunksysteme der dritten Generation. UMTS wird anhand von terrestrischen Netzen oder Satellitensystemen realisiert werden.
Die Internationale Fernmeldeunion (ITU) bezeichnet UMTS als IMT- 2000 (International Mobile Telecommunications of the year 2000).

UMTS entspricht den Kommunikationsbedürfnissen, die grössere Übertragungskapazitäten in Bezug auf die Bandbreite oder die Datenrate erfordern. Es erlaubt das Anbieten neuer Dienste, welche die bestehenden Möglichkeiten der GSM-Netze bei weitem übersteigen (z.B. Multimedia-Dienste).
IMT-2000 verwendet den Basisstandard CDMA (Code Division Multiplex Access).

Auf dieser Basis wurden im Telekommunikationssektor verschiedene "Betriebsarten" entwickelt:
- die Betriebsarten W-CDMA (Wideband-CDMA) und
- MC-CDMA (Multi Carrier – CDMA) für FDD-Anwendungen (Frequency Division Duplex) sowie
- die Betriebsart TDD (Time Division Duplex).

In Europa wird der kombinierten Nutzung der beiden Betriebsarten W-CDMA und TDD der Vorzug gegeben.

Zwischen den auf derselben Betriebsart basierenden Netzen ist die Interoperabilität und somit auch das internationale "Roaming" problemlos möglich.
Um die Interoperabilität zwischen den auf unterschiedlichen Betriebsarten basierenden Netzen zu gewährleisten, ist die Entwicklung von Endgeräten geplant, die mehrere verschiedene Betriebsarten unterstützen.
Die Standardisierungsarbeiten in diesem Bereich werden fortgesetzt und sollten noch vor Ablauf dieses Jahres konkrete Ergebnisse zeitigen.

UMTS nutzt Frequenzen im 2000 MHz-Bereich, die somit nur wenig über den Frequenzen der GSM-1800-Netze liegen.
Es sollen zwei 60 MHz-Bänder ("Uplink” und "Downlink”) für FDD und ein 35 MHz-Band für die Betriebsart TDD verwendet werden.
In der Schweiz können anfänglich nur die Bandbreiten 2 x 40 MHz für FDD und 15 MHz für TDD bereitgestellt werden. Durch die Verlegung nicht ziviler Anwendungen in andere Teile des Spektrums wird es jedoch möglich sein, über die gesamten Bandbreiten zu verfügen, die auf internationaler Ebene vorgesehen sind.
Wie bei anderen Netzen muss die Frequenznutzung in den Grenzgebieten mit den jeweiligen Nachbarländern abgestimmt werden.

In Holland, Grossbritannien, Österreich und Deutschland wird heute bereits das Verfahren der Auktion verwendet. Auch Griechenland und Italien könnten sich für dieses Instrument entscheiden. In Finnland und bald auch in Spanien, Norwegen und Schweden erfolgt die Konzessionsvergabe aufgrund eines Kriterienwettbewerbs. Frankreich wird sich wahrscheinlich ebenfalls für dieses Verfahren entscheiden. Die übrigen europäischen Länder haben bezüglich der Konzessionserteilungsverfahren noch keine Wahl getroffen.

Neben den in der neuen Verordnung über den Schutz vor nichtionisierender Strahlung (NISV) festgelegten Massnahmen ist für die WLL- und die UMTS-Konzessionen die Verpflichtung zu koordinierten Antennenstandorten vorgesehen.

Grundversorgungskonzession für Swisscom

Gemäss Artikel 66 des Fernmeldegesetzes (FMG) ist Swisscom während fünf Jahren zur Sicherstellung der Grundversorgung verpflichtet. Artikel 67 dieses Gesetzes sieht zudem vor, dass der Bundesrat festlegt, welche Tätigkeiten Gegenstand der Grundversorgungskonzession sind. Dies tat er mit einem Entscheid vom Dezember 1997. Als zuständige Behörde erteilte die Kommission Swisscom folglich eine bis am 31.12.2002 gültige Grundversorgungskonzession.

In dieser Konzession werden die Dienste, die laut genanntem Bundesratsentscheid zur Grundversorgung gehören, sowie die Rechte und Pflichten von Swisscom festgehalten.

Vorbestimmung des Dienstanbieters (Carrier Pre-Selection)

Im Übrigen hat die ComCom eine Vereinfachung des Verfahrens für den Wechsel des Fernmeldedienstanbieters für nationale und internationale Verbindungen beschlossen (Revision des Anhangs 2 zur Verordnung der ComCom). Neu muss der vom Teilnehmer gewählte Dienstanbieter dem alten Anbieter nicht mehr systematisch eine Vollmacht des Teilnehmers übermitteln, damit die Vorbestimmung (Carrier Pre-Selection) aktiviert wird. Diese Vollmacht ist nur noch im Streitfall vorzulegen. Zum einen wird dadurch der ganze Prozess vereinfacht, zum anderen besteht weiterhin ein Schutz gegen das Slamming (Änderung der Vorbestimmung eines Teilnehmers ohne dessen Einwilligung). Daneben sind die Betreiber verpflichtet, den Teilnehmern ein Mittel zur Verfügung zu stellen, mit dem diese den Status der Vorbestimmung anhand einer Testnummer jederzeit kontrollieren können.
Dieses neue Verfahren tritt am 1. Oktober 1999 in Kraft.

Funkkonzession im Frequenzband 410 - 430 MHz

Die ComCom hatte das BAKOM beauftragt, eine Ausschreibung für die Vergabe einer Funkkonzession für das Anbieten von Mobilfunkdiensten unter Verwendung von 15 Duplex-Kanälen im Frequenzband 410 – 430 MHz durchzuführen. Da sich keine Interessenten um diese Konzession bewarben, beschloss die Kommission die Einstellung des Verfahrens.

UMTS: Vergabe von vier Konzessionen für das Jahr 2002