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Veröffentlicht am 24. Juli 2018

Material aus dem PSI hilft, Ungereimtheiten in der Urknalltheorie zu überprüfen

Villigen, 24.7.2018 - Kurz nach dem Urknall entstanden unter anderem radioaktive Atome des Typs Beryllium-7. Heute sind diese im gesamten Universum längst zerfallen, sie kommen also natürlicherweise nicht mehr vor; im Gegensatz zu ihrem Zerfallsprodukt Lithium. Forschende des Paul Scherrer Instituts PSI haben nun geholfen, die ersten Minuten des Universums besser zu verstehen: Sie haben künstlich hergestelltes Beryllium-7 gesammelt und daraus eine untersuchbare Probe hergestellt. Das Beryllium-7 wurde in der Folge durch Forschende des CERN untersucht. Die Gemeinschaftsstudie, an der neben PSI und CERN noch 41 weitere Institute beteiligt waren, beschäftigt sich mit dem sogenannten Kosmologischen Lithiumproblem: Es gibt eine deutliche Diskrepanz zwischen der Menge Lithium im Universum, die sich aus der Urknalltheorie ergibt, und der tatsächlich gemessenen Menge Lithium. Nach der jetzigen Studie ist es nun wahrscheinlicher geworden, dass die Ursache dieses Kosmologischen Lithiumproblems in der theoretischen Beschreibung des Ursprungs des Universums liegt. Die Wissenschaftsgemeinde wird daher weiter nach einer Lösung des Kosmologischen Lithiumproblems suchen müssen. Die Forschenden haben ihre Ergebnisse nun im Fachjournal Physical Review Letters veröffentlicht.