Im 19. Jahrhundert zählte unser Land zu den ärmsten Staaten Europas und die hohe Arbeitslosigkeit zwang viele Schweizer auszuwandern. Die Schaffung neuer Arbeitsplätze war daher mehr als willkommen. Mit dieser Absicht gründete im Jahre 1884 der in Schwyz geborene Karl Elsener (1860 – 1918) in Ibach eine Messerschmiedewerkstatt. Das Handwerk lernte er während seiner Lehre in Zug und der Gesellenzeit in Frankreich und Süddeutschland. Karl Elsener hatte die Idee, das bis dahin aus Deutschland bezogene Soldatenmesser in der Schweiz zu fertigen. Doch sein Betrieb war zu klein, um an Armeeaufträge zu gelangen. Daher gründete er 1891 den Schweizerischen Messerschmiedeverband mit dem Ziel, die Soldatenmesser für die Armee gemeinsam mit anderen Messerschmieden im Inland herzustellen. Noch im gleichen Jahr erfolgte die erste Lieferung. Damals hätte sich der Messerpionier wohl nie träumen lassen, dass daraus einmal ein weltbekanntes Unternehmen entstehen würde.

Das Soldatenmesser war zwar sehr robust, aber auch relativ schwer. Darum entwickelte Karl Elsener für die Offiziere ein leichteres und vor allem eleganteres Messer mit noch mehr Funktionen. Dieses neue Taschenmessermodell nannte er «Offiziers- und Sportmesser» und liess es 1897 gesetzlich schützen. Im Gegensatz zum Soldatenmesser wurde das Offiziersmesser aber nicht zum offiziellen Ausrüstungsgegenstand der Armee. Seinem Erfolg tat dies keinen Abbruch. Das «Swiss Army Knife», wie das Offiziersmesser für den Export genannt wurde, trat nach dem zweiten Weltkrieg seinen Siegeszug rund um die Welt an. Die in Europa stationierten US-Soldaten kauften es in grossen Mengen und brachten es als beliebtes Geschenk mit nach Hause. Die Etablierung auf dem Souvenirmarkt seit den 1970er-Jahren, aber auch der hohe Stellenwert der Produkte in Bezug auf Qualität, Funktionalität, Innovation und kultiges Design verhalfen dem Unternehmen Victorinox[1] zu weltweiter Bekanntheit. Die Victorinox AG wird heute von der Familie Elsener in der 4. Generation geführt.

Aus Anlass des 100. Todestages von Karl Elsener widmet die Swissmint dem als «Swiss Army Knife» berühmt gewordenen Taschenmesser eine 20-Franken-Sondermünze aus Silber. Für die Gestaltung zeichnet die Grafikerin Nadja Baltensweiler aus Luzern verantwortlich.

Gleichzeitig mit der Sondermünze «Swiss Army Knife» erscheint als letzte Ausgabe des Jahres der Weihnachtsmünzsatz 2018, der sich als originelles Weihnachtsgeschenk eignet. Der Sondermünzsatz enthält neben den diesjährigen Umlaufmünzen eine Medaille mit einem Posaune blasenden Weihnachtsengel. Der Engel und die Schneesterne auf der Medaille und dem Schuber vermitteln Weihnachtsstimmung. Für die Gestaltung dieser stilvollen Geschenkidee zeichnet Jenny Leibundgut aus Bern verantwortlich.

Die neuen Sonderprägungen sind ab 10. September 2018 in limitierter Auflage unter www.swissmintshop.ch sowie bei einzelnen Münzhändlern und Banken erhältlich.

Eidgenössische Münzstätte Swissmint
Die Eidgenössische Münzstätte Swissmint prägt die Schweizer Umlaufmünzen für den täglichen Zahlungsverkehr. Für den numismatischen Markt gibt die Münzstätte zudem regelmässig Zirkulations- und Sondermünzen in besonderer Qualität heraus. Die Münzen in Bimetall, Silber und Gold sind mit einem offiziellen Nennwert versehen und werden in unterschiedlichen Qualitäten geprägt. Swissmint ist zudem die offizielle Instanz für Echtheitsprüfungen im Auftrag der öffentlichen Hand.

[1] Victorinox = Kofferwort aus Victoria, dem Vornamen der Mutter des Firmengründers, und inox für rostfreien Stahl

Neue Schweizer Sondermünze «Swiss Army Knife» und Weihnachtsmünzsatz 2018