Der heisse und niederschlagsarme Sommer 2003 hat in der Schweiz die Ozonwerte in die Höhe getrieben. Eine solche Belastung wirkt sich schädlich aus auf die Atemwege der Bevölkerung und auf die Vegetation. Der Ozongrenzwert der Luftreinhalte-Verordnung von 120 mg/m3 wurde während sehr vielen Stunden überschritten; besonders betroffen war der Kanton Tessin.

Der Kanton Tessin hat deshalb - zusätzlich zu einer Verbilligung des öffentlichen Verkehrs und der Information der Bevölkerung - vom 12. bis 17. August das Tempo auf den Autobahnen auf 80 Kilometer pro Stunde beschränkt. «Angesichts einer solch dringlichen Situation hat der Kanton dringliche Massnahmen ergriffen», betonte der Tessiner Regierungsrat Marco Borradori. Diese sorgten in der ganzen Schweiz für Diskussionen.

Wegen der besonders hohen Ozonbelastung  in seinem Kanton, hatte Borradori das BUWAL ersucht, zum Thema Ozon einen Runden Tisch mit sieben besonders betroffenen Kantonen (TI, GR, UR, LU, BS, BL, GE) durchzuführen. Das Ziel war der Austausch von Erfahrungen und Meinungen.

Während des Anlasses rief Bruno Oberle, Vizedirektor des BUWAL, die Luftreinhalte-Politik des Bundes betreffend Ozon in Erinnerung. Dank den dauerhaft wirksamen Massnahmen - wie den Abgasvorschriften für den motorisierten Strassenverkehr, der leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe LSVA und Vorschriften bei Industrie und Gewerbe - konnten seit 1985 die Emissionen der beiden Ozon-Vorläuferschadstoffe Stickoxide NOx um ca. 40% und diejenigen der flüchtigen organischen Verbindungen VOC um ca. 50% gesenkt werden. Um die Ozongrenzwerte einhalten zu können, müssen die Emissionen der Stickoxide und VOC gegenüber dem Stand von heute aber noch mindestens einmal halbiert werden.

Der Runde Tisch hat den Kantonen die Gelegenheit gegeben, über die Situation zu diskutieren. Ihre Positionen werden Thema sein an der nächsten Sitzung der kantonalen Bau-, Planungs- und Umweltdirektoren.

Kantone diskutieren am Runden Tisch über Ozon