Wälder sind der beste Garant für qualitativ hochwertiges Grundwasser, erklärte BUWAL-Direktor Philippe Roch an einer Tagung, welche die Stiftung Praktischer Umweltschutz Schweiz und das BUWAL am 3. September 2003 in Bern gemeinsam durchgeführt haben. Die öffentliche Hand müsse diese Waldfunktion anerkennen und auch bereit sein, Mehraufwendungen der Forstbetriebe nach klaren Kriterien abzugelten.

Im Grundwasser von Waldgebieten ist die Belastung mit Schadstoffen deutlich geringer als im Wasser, das in Landwirtschaftsgebieten oder in Siedlungen gewonnen wird. Dies liegt daran, dass im Wald nur wenige Hilfsstoffe wie Pflanzenschutzmittel oder Dünger eingesetzt werden und der Boden mit seinem reichen organischen Leben als Filter funktioniert.

In der Schweiz können dank dem Wald etwa 400 Millionen Kubikmeter Trinkwasser ohne Behandlung ins Leitungsnetz eingespiesen werden. «Neben dem Holz ist Trinkwasser bei uns heute das wichtigste Wirtschaftsgut aus dem Wald», sagte Roch.

Gutes Trinkwasser ist keine Selbstverständlichkeit

Die gute Wasserqualität ist jedoch bedroht: Stickstoff aus Verkehr und Landwirtschaft sowie Säure belasten den Waldboden. Auf versauerten Böden sind die Bäume anfälliger gegenüber Windwurf, Trockenheit, Pflanzenkrankheiten und Schädlingen.

Für das Grundwasser hat die Versauerung ebenfalls negative Folgen: das Risiko einer Belastung mit Nitrat- und anderen Schadstoffen steigt. Roch forderte darum eine Allianz zwischen Wasserversorgung und Waldwirtschaft.

Leistungen für die Allgemeinheit

Bei Forstarbeiten können spezielle Pflege-, Unterhaltsmassnahmen oder Einschränkungen nötig sein, um die Wasserqualität zu erhalten. Dadurch entstehen jedoch zusätzliche Kosten – so sind beispielsweise bei den Holzerntemaschinen biologisch rasch abbaubaren Öle einen Drittel teuerer als die herkömmlichen Öle.

Es stelle sich die Frage, in welcher Form gemeinwirtschaftliche Leistungen wie die Sicherung von hochwertigem Trinkwasser künftig finanziert werden sollten, sagte Roch. «Die Wasserversorgungen sind aufgerufen, sich stärker als bisher für den Ressourcenschutz im Wald einzusetzen».

Allianz für Wald und Wasser