Die Schrift zeigt die Geschichte des Gebietes der heutigen Linthebene, welche sich ungefähr 400'000 Jahre zurück rekonstruieren lässt. Zu diesem Zweck stellte Schindler sämtliche verfügbaren Unterlagen über die entsprechenden Gesteinsablagerungen zwischen Luchsingen (GL) und dem Zürcher Obersee zusammen. Er führte zudem eine geologische Neukartierung des untersuchten Gebietes durch.

Im Zentrum stehen die während verschiedener Eiszeiten und Warmzeiten abgelagerten Moränen, Schotter und Schieferkohlevorkommen am Rand der Linthebene und die Bergstürze, die durch den Rückzug der Gletscher nach der letzten Eiszeit ausgelöst wurden. Ein besonderes Augenmerk gilt auch der Geschichte des Tuggener Sees, dessen Verlandung um das Jahr 1550 zur Versumpfung der Linthebene führte. Durch die Linthkorrektion 1807–1823 konnte diese Versumpfung bis heute nachhaltig behoben werden.

Verbindung der verschiedensten Disziplinen

Bei seiner Arbeit legte Schindler Wert auf interdisziplinären Austausch mit Vertretenden der Paläobotanik und der Geographie. Für die Untersuchung der letzten 2000 Jahre lieferten zudem Erkenntnisse aus der Archäologie, der Geschichtsforschung und des Flussbaus wichtige Hinweise.

Somit stellt die Publikation – neben ihrem im Reihentitel festgelegten Hauptzweck – auch eine Verbindung zu Nachbardisziplinen der Geologie her. Ausserdem bildet sie eine Diskussionsgrundlage für aktuelle Probleme des Hochwasserschutzes und die Zukunft des Linthwerks.

Conrad Schindler war Ordinarius für Ingenieurgeologie an der ETH Zürich. Er wirkte in verschiedenen Gebieten der angewandten Geologie im In- und Ausland, mit einer Schwerpunkttätigkeit in der Türkei. Wohnhaft ist er in Oetwil am See (ZH).

Anmerkung für die Redaktion:

Die Landesgeologie würdigt die Veröffentlichung des neuen Werkes mit einer kleinen Feier. Diese Veranstaltung findet am Freitag, 1. April 2005, um 16:00 Uhr im Hotel Glarnerhof in Glarus satt. Medienvertretende sind herzlich eingeladen.

Geologische Entstehung der Linthebene rekonstruiert