Die Zollerhebung in der Schweiz basiert ausschliesslich auf spezifischen Bemessungsgrundlagen (Stückzahl, Gewicht), in der Regel auf dem Bruttogewicht. Die meisten anderen Länder erheben ihre Zölle, ausser auf gewissen Agrarprodukten, aufgrund des Wertes. Ein teilweiser oder integraler Systemwechsel für die Schweiz wurde von der Bundesverwaltung darum schon mehrmals geprüft.

Der Bericht befasst sich nicht nur mit den Vor- und Nachteilen der jeweiligen Erhebungssysteme, sondern auch mit dem Umstellungsaufwand sowie den rechtlichen Konsequenzen, welche ein Übergang zum Wertzoll mit sich bringen würde. Er bezeichnet einen autonomen Wechsel der Schweiz zum Wertzoll als machbar und sieht den grössten Nachteil einer Umstellung im beträchtlichen Aufwand, der dazu erforderlich wäre. Sinnvollerweise wäre deshalb ein allfälliger Wechsel im Rahmen der Doha-Runde der Welthandelsorganisation WTO zu vollziehen.

Doha-Runde bisher ohne Verhandlungsabschluss
Im Jahr 2001 entwarfen die Wirtschafts-und Handelsminister der WTO-Mitgliedstaaten in Doha (Katar) ein Arbeitsprogramm, das bis 2005 hätte abgeschlossen werden sollen. 2003 folgte eine Ministerkonferenz in Cancún (Mexiko). Unterschiedliche Ansichten der WTO-Mitglieder, insbesondere über die Liberalisierung des Agrarhandels, verhinderten aber bisher einen Verhandlungsabschluss.

Im Zentrum der Doha-Runde stehen die Forderungen nach einem besseren Marktzugang für Entwicklungsländer, Fragen des geistigen Eigentums sowie die Diskussion darüber, ob für Entwicklungsländer in gewissen Bereichen Sonderregelungen eingeführt werden sollen. In diesem Zusammenhang steht auch das Erfordernis zur Einführung des Wertzollsystems. Sollte im Rahmen der Doha-Runde eine Einigung erzielt werden, müsste die Schweiz als WTO-Mitglied, zumindest im Industriebereich, vom Gewichts- zum Wertzollsystem übergehen.

Bericht über die Vor- und Nachteile eines Systemwechsels bei der Zollbemessung