Aufgrund einer eingehenden Analyse der Situation von Migrantinnen und Migranten auf dem Arbeitsmarkt, ihren spezifischen Problemen und der möglichen Interventionsbereiche formuliert die Kommission konkrete Empfehlungen zu «Integration und Arbeit», welche folgende Handlungsfelder betreffen:

Jugendlichen den Einstieg in die Berufswelt erleichtern;
individuelle Qualifikationen fördern und die Stellensuche erleichtern;
Integration im Betrieb fördern.

Im Bereich Berufseinstieg empfiehlt die Kommission insbesondere Mentoring- und Coaching-Programme für Jugendliche mit Migrationshintergrund. Die individuelle Begleitung von jungen Menschen mit Schwierigkeiten hat sich bewährt. Schul- und Erziehungsdirektionen sowie die Berufsbildungsämter könnten vermehrt solche niederschwelligen Fördermassnahmen anbieten. Aber auch das Nachholen der Grundausbildung sollte erleichtert werden. Das Nachholen einer solchen Bildung ist vor allem für Jugendliche mit Lernschwierigkeiten oder für (junge) Erwachsene, die im Jugendlichenalter in die Schweiz gekommen sind, eine Chance, sich im Hinblick auf eine berufliche Tätigkeit zu qualifizieren. Brückenangebote und Motivationssemester sowohl auf Sekundarstufe I wie auf Sekundarstufe II können dazu einen wichtigen Beitrag leisten.

Im Handlungsfeld «Individuelle Qualifikationen fördern und die Stellensuche erleichtern» spricht sich die EKA für eine berufsorientierte Sprachförderung und die Anerkennung der Mehrsprachigkeit aus. Die Sozialpartner werden aufgefordert, Gesamtarbeitsverträge zu realisieren bzw. bereits bestehende zu ergänzen, die der Sprachförderung Rechnung tragen. Ferner sind Vorgesetzte aufgefordert, die Mehrsprachigkeit als bedeutende Ressource anzuerkennen. Bei der Besetzung von Stellen und Lehrstellen müssen Bewerberinnen und Bewerber ungeachtet der Herkunft und der Nationalität chancengleich behandelt werden. Jüngste Untersuchungen zeigen, dass die Angehörigen bestimmter Nationalitäten bei der Bewerbung diskriminiert werden. Personalverantwortliche und Vorgesetzte sollen bei der Personalauswahl konsequent das Gebot der Chancengleichheit beachten.

Um die Integration im Betrieb zu fördern, ruft die EKA dazu auf, Betriebskulturen des gegenseitigen Respekts zu entwickeln. Die Vielfalt soll als Chance, nicht als Bedrohung gesehen werden. Um Zugewanderten und Neueintretenden in einem Unternehmen den Einstieg zu erleichtern, eignen sich Patenschafts- und Mentoring-Programme. Den Arbeitgebern wird empfohlen, vermehrt solche Programme im Betrieb einzusetzen.

Die Eidgenössische Ausländerkommission hat diese Empfehlungen am Freitag an einer gut besuchten Tagung in Bern präsentiert.

Empfehlungen der EKA zur Integration am Arbeitsplatz