La parole font foi!

Sehr geehrte Frau Regierungsrätin,
sehr geehrter Herr Stadtpräsident,
sehr geehrter Herr Präsident,
sehr geehrte Delegierte,
liebe Schützenkameradinnen und Schützenkameraden!

Herzlichen Dank für die Einladung!

Diese Delegiertenversammlung ist für mich als Seeländer und als Schütze mehr als nur ein Heimspiel. Ich bin mit dem seeländischen Schiessen seit vielen Jahren verbunden. 1999 durfte ich mit meinem OK das Landesteilschiessen organisieren. Als Gotte der neuen Fahne amtierte damals - Dora Andres…Nun, das war im letzten Jahrhundert. So vergeht die Zeit!

Ein Hauch von Zeitgeschichte weht auch über dem heutigen Anlass. Am 30. September 1906 hat in Aarberg die erste Seeländische Schützenversammlung stattgefunden. Im selben Jahr war der Eisenbahntunnel durch den Simplon eingeweiht worden, und im selben Jahr hatte ein Däne den ersten erfolgreichen europäischen Motorflug absolviert: Die Maschine flog 42 Meter weit…

In dieser Welt lebten die Gründerväter des Seeländischen Schützenverbandes. Aber: Es waren weitsichtige Schützenkameraden - der Schiesssport war damals noch Männersache -, die diesen Verband gründeten.

Es waren dann mehrere Generationen engagierter Schützinnen und Schützen, die den Verband durch die Fährnisse der Zeit steuerten. Heute feiern wir die 100. Delegiertenversammlung. Eine stolze Zahl. Eine Verpflichtung für die Zukunft!

Dass das Schiessen - und damit auch Ihr Verband - Zukunft hat, steht für mich ausser Diskussion. Denn es ist in den letzten Jahren - endlich, ist man versucht zu sagen! - gelungen, die Öffentlichkeit davon zu überzeugen, dass Schiessen ein Sport, ja ein Hochleistungssport ist. Damit können auch die Jungen abgeholt werden.

Nur wer körperlich und mental topfit ist, schafft im entscheidenden Augenblick die optimale Koordination von Konzentrationsvermögen, Auge, Atmung und Fingerkrümmung. Schiessen ist Höchstleistung. Schiessen ist leistungsgerechte Bewertung. Schiessen ist Selbstprüfung.

Mais le tir, c'est aussi une tradition. Comme peu d'autres disciplines sportives le sont. De l'avis général, les tireuses et les tireurs sont l'image même de la solidité, de la fiabilité, de l'assurance tranquille, au sens positif, dans un monde sans cesse agité. Et, lorsqu'il le faut, ils savent se tenir les coudes.

Ils savent aussi fêter! Les fêtes de tir, qu'elles soient fédérales, cantonales, régionales ou locales, attirent également de nombreux non-tireurs. Les effluves de poudre et de graisse à fusil, de bière et de saucisses imprègnent l'air d'un parfum unique en son genre.

Ce n'est pas à vous que le ministre helvétique de la défense doit rappeler que l'armée ne peut se passer de bonnes tireuses et de bons tireurs, maîtrisant parfaitement leur arme personnelle. Réformes de l'armée, étapes de développement ou pas. C'est pourquoi je me suis, avec le commandement de l'armée, engagé pour le maintien des tirs obligatoires.

Le maintien de l'aptitude au tir en dehors du service militaire est un élément important de l'armée de milice. Cela la libère de la nécessité d'organiser des tirs de précision élémentaires durant les périodes de service. Comme l'aptitude au tir est garantie, la troupe peut commencer directement avec le tir de combat lors de la courte durée des cours de répétition. La familiarité avec l'arme réduit également les risques d'accident durant le service.

Die Verbände mit ihren Schützenvereinen und Schützenmeistern führen im Auftrag des Bundes das Obligatorium mit den Schiesspflichtigen kompetent durch. Sie nutzen dabei ihre üblichen Schiessanlagen, die sich mehrheitlich im Besitz der Gemeinden befinden.

Aufgrund der verkleinerten Armee sinken die Teilnehmerzahlen. Waren es in der Armee 95 rund 400'000 Teilnehmer, davon 320'000 Pflichtschützen, werden künftig noch gut 230'000 Obligatorische geschossen, davon sind rund 160'000 Pflichtschützen.

Ich benütze die Gelegenheit, Sie bezüglich der Abgabe der persönlichen Waffe auf den neusten Stand zu bringen. Der oder die Armeeangehörige kann seine oder ihre Ordonanzwaffe nach erfüllter Dienstpflicht behalten. Auch Armeeangehörige, die in der RS mit dem Sturmgewehr 90 ausgebildet wurden, können ihre Waffe behalten, allerdings gegen ein kleines Entgelt. Der Betrag deckt die Kosten, welche beim Umbau der Waffen in private Einzelschusswaffen entstehen.

Meine Damen und Herren, liebe Schützenkameradinnen und Schützenkameraden! Ich weiss, dass die raschen Reformschritte, die wir in der Armee und mit der Armee machen müssen, auch in ihren Kreisen auf eine gewisse Skepsis stossen.

Ich habe in diesen Tagen mit zahlreichen Interessierten und Betroffenen den vom Bundesrat beschlossenen Entwicklungsschritt 08/11 diskutiert.

Die Armee hat es grundsätzlich geschafft, die Herausforderungen der Armeereform XXI zu meistern. Dafür sprechen vor allem die erfolgreich geleisteten Einsätze wie jene am WEF, am G-8-Gipfel, beim Tsunami, bei den Überschwemmungen im letzten Sommer, bei der Friedensförderung auf dem Balkan.

Die Armee XXI ist so konzipiert, dass sie ohne grundlegende Reformen neuen Erfordernissen angepasst werden kann.

Im letzten Aktivdienst hiess Verteidigung: Die Grenzen bewachen. Während des Kalten Krieges hiess Verteidigung: Vorbereitung auf einen möglichen Kampf gegen mechanisierte Verbände.

Heute heisst Verteidigung: Unsere hoch technisierte Gesellschaft schützen und sichern. Heute heisst Verteidigung: Die Verkehrs- und Energie-Infrastruktur im Herzen Europas schützen. Heute heisst Verteidigung: Der Schweiz ermöglichen, ihre Rolle als Gastgeberin internationaler Konferenzen oder sportlicher Grossanlässe ausüben zu können. Subsidiär zugunsten der zivilen Behörden.

Mit Blick auf die Bedrohungslage und mit Blick auf die Bundesfinanzen hat der Bundesrat mit dem Zeithorizont 2008/2011 eine Schwergewichtsverlagerung beschlossen.

Sicherungskräfte konzentrieren sich auf heute wahrscheinliche Bedrohungen und damit primär auf den Schutz von Bevölkerung und Infrastruktur. Die Verteidigungskräfte im klassischen Sinn werden reduziert und bilden einen Aufwuchskern. Das ist das Wesentliche!

Die Schweiz hat heute eine Milizarmee von 220'000 Armeeangehörigen. Sie hat auch nach dem Entwicklungsschritt 08/11 eine Milizarmee von 220'000 Armeeangehörigen. Diese dienen demselben Ziel: Der Landesverteidigung. Eine Armee, ein Ziel.

Das ist das Wesen der Milizarmee: Dass es eben unsere Armee ist. Unsere Armee ist uns nicht gleichgültig, und deshalb ist jede Veränderung, jeder Abschied von Bekanntem, Liebgewonnenen mit Emotionen verbunden.

Aber wir haben keine andere Wahl, ja: Es ist unsere Pflicht, unsere Armee immer wieder der veränderten Lage anzupassen. Nur dann erfüllt sie ihren Zweck. Nur dann hat sie eine Existenzberechtigung. Das heisst aber auch, dass wir sie modern ausrüsten und bewaffnen.

Und das gleiche gilt für den Schiesssport und seine Strukturen! Nur wenn Sie, meine Damen und Herren Sportfunktionäre, flexibel sind, werden Sie den Sport und seine Strukturen in die Zukunft führen können.

Dem Seeländischen Schützenverband ist das nun während hundert Jahren gelungen. Ich wünsche Ihnen auch für das kommende Dezennium diese Dynamik!

Le tir - un sport qui a de l'avenir!