Newsletter Nr. 35 der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus

(Letzte Änderung 17.08.2010)

Bern, 16.08.2010 - Rassismusvorfälle in der Beratungspraxis (2009)

Der Bericht „Rassismusvorfälle in der Beratungspraxis 2009“ ist die zweite regionenübergreifende Darstellung von Beratungsfällen zu rassistischer Diskriminierung. Im Berichtsjahr spiegeln sich unter anderem die sozialpolitischen Ereignisse, wie die Anti-Minarettinitivative oder Konflikte in der Beziehung Schweiz / Deutschland welche die Schweiz im 2009 beschäftigten. Es zeigte sich, dass Rassismus nicht nur Menschen mit Migrationshintergrund, sondern auch Schweizerinnen und Schweizer in allen Lebenslagen und jederzeit, treffen kann. So sind, vermehrt Menschen afrikanischer und mitteleuropäischer Herkunft, mit oder ohne Schweizer Nationalität, Opfer rassistischer Diskriminierung. Besonders stark waren diese Opfer rassistischen Handlungen in der Arbeitswelt oder in der Öffentlichkeit ausgesetzt. Häufig trat Rassismus in Form von abwertenden verbalen Äusserungen auf und betraf mehrheitlich erwachsene Personen männlichen Geschlechts.

Der Bericht ist Teil des von der EKR und Humanrights.ch/MERS getragenen Projekts „Beratungsnetz für Rassismusopfer“ und trägt zum Aufbau des nationalen Monitoring im Bereich der Rassismusbekämpfung bei. Ziel ist, Beratungsstellen zu stärken und Menschen, die von rassistischer Diskriminierung betroffen sind, überall in der Schweiz kompetente Beratung anzubieten. Die Resultate basieren auf den Auswertungen der Daten des gemeinsam benutzten „Dokumentationssystem Rassismus“ (DoSyRa). Beteiligt waren fünf Beratungsstellen (Gemeinsam gegen Gewalt und Rassismus gggfon, Stopp Rassismus Nordwestschweiz, SOS Rassismus Deutschschweiz, Taskforce interkulturelle Konflikte TikK sowie die Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus EKR). Für die Dateneingabe 2010 werden sich mehrere zusätzliche Beratungsstellen dem Netzwerk anschliessen.

Der Bericht wird Akteurinnen und Akteuren der schweizerischen Antirassismusarbeit per Post zugestellt und in elektronischer Form vertrieben, zudem wird er auf der Internetseite der EKR und des „Beratungsnetzes für Rassismusopfer“ publiziert. 

Für weitere Informationen stehen Ihnen gerne Laura Zingale (Projektleiterin, beratungsnetz@humanrights.ch) und Doris Angst (Geschäftsführerin EKR, 031 32 41283, Doris.Angst@gs-edi.admin.ch) zur Verfügung.



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