EKR - Rassismusvorfälle in der Beratungspraxis 2012

Bern, 17.06.2013 - Die Auswertung der Falldaten von mittlerweile elf Beratungsstellen aus der ganzen Schweiz ergibt eine differenzierte Momentaufnahme zum Stand rassistischer Diskriminierung in der Schweiz. Auch 2012 waren Menschen unterschiedlichster Herkunft von Rassismus betroffen – darunter Schweizerinnen und Schweizer. Rassistische Diskriminierungen fanden in zahlreichen Lebensbereichen statt: in der Arbeitswelt, auf dem Wohnungsmarkt, im öffentlichen Raum sowie im Schul- und Weiterbildungsbereich.

Zum fünften Mal in Folge wurden die von spezialisierten Beratungsstellen erhobenen Daten – im Berichtsjahr 2012 handelt es sich um 196 Vorfälle – ausgewertet. Der Bericht 2012 bestätigt die Tendenzen der früheren Jahre. Von Rassismus betroffen waren wiederum Menschen unterschiedlichster Herkunft - auch Schweizerinnen und Schweizer. Rassistische Diskriminierungen fanden in zahlreichen Lebensbereichen statt. Besonders häufig waren diese beim Zugang zur oder in der Arbeitswelt, auf dem Wohnungsmarkt, im öffentlichen Raum, wie auch im Schul- und Weiterbildungsbereich. Oftmals trat Rassismus in Form von abwertenden, verletzenden oder beleidigenden verbalen Äusserungen auf. Eine positive Entwicklung ist, dass Vorfälle vermehrt auch von Zeuginnen und Zeugen gemeldet werden.

Der Bericht ist Teil des vom Verein humanrights.ch und der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus EKR getragenen Angebotes „Beratungsnetz für Rassismusopfer“. Die Erhebung trägt zum nationalen Monitoring im Bereich der Rassismusbekämpfung bei. Ziel des Beratungsnetzes für Rassismusopfer ist es, bestehende Beratungsstrukturen zu stärken und Menschen, die von rassistischer Diskriminierung betroffen sind, überall in der Schweiz kompetente Beratung zugänglich zu machen.

Beteiligt waren folgende elf (private und staatliche) Beratungsstellen: Anlaufstelle Gemeinsam! gegen Rassismus des Schweizerischen Arbeiterhilfswerks Schaffhausen, Anlauf- und Beratungsstelle SOS Racisme/Rassismus von MULTIMONDO, Bureau cantonal pour l'intégration des étrangers et la prévention du racisme BCI, Bureau lausannois pour les immigrés BLI, CaBi Antirassismus-Treff, Gemeinsam gegen Gewalt und Rassismus gggfon, Kompetenzzentrum für interkulturelle Konflikte TikK, Konfliktophon, SOS Rassismus Deutschschweiz, Stopp Rassismus sowie die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus EKR. Der Bericht 2012 wurde mit finanzieller Unterstützung der Stiftung „Perspektiven" von Swiss Life und der Fachstelle für Rassismusbekämpfung FRB erstellt.


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Laura Zingale Projektleiterin, 031 302 01 61, beratungsnetz@humanrights.ch
Doris Angst Geschäftsführerin EKR, 031 324 12 83, doris.angst@gs-edi.admin.ch



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