Einblicke in die Katastrophenvorsorge der Schweiz

Bern, 21.05.2014 - Das Bergland Schweiz hat eine lange Tradition bei der Bewältigung von Naturgefahren wie Hochwasser, Lawinen und Murgänge. Im Rahmen des Wirtschafts- und Umweltforums der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) haben der Kanton Wallis zusammen mit DEZA, BAFU und BABS zwei Exkursionen im Wallis organisiert. Diese vermittelten rund 120 OSZE-Vertretern einen Einblick in das integrale Risikomanagement in der Schweiz und regte die Zusammenarbeit zwischen den Staaten an.

Am 21. Mai 2014 nahmen rund 120 OSZE-Vertreter und Fachleute verschiedener Länder an zwei Exkursionen im Wallis teil, die ihnen Einblick boten in das integrale Risikomanagement (IRM). Bei der einen Exkursion ging es um die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Italien und der Schweiz auf der Route des Grossen St. Bernhard. Die zweite Exkursion, die auch Medienvertretern offen stand, fokussierte auf Vorsorge und Bewältigung im Zusammenhang mit Naturgefahren und technischen Risiken in der Rhone-Ebene bei der Gemeinde Monthey.

Mit den beiden Exkursionen konnte den OSZE-Vertretern der schweizerische Ansatz bei der Bewältigung von Naturgefahren und der Katastrophenvorsorge erläutert werden. Die Schweiz hat mit dem integralen Risikomanagement  eine gute Basis und verfügt über eine bewährte Zusammenarbeit der verschiedenen staatlichen Ebenen: Bund, Kantone und Gemeinden. Auch das eigenverantwortliche Handeln von Unternehmen und Privatpersonen spielt eine wichtige Rolle.

Wegen seiner besonderen Lage als Gebirgskanton, der sich dem Rhone-Ufer entlang ausdehnt, hat das Wallis eine lange Tradition im Umgang mit Naturgefahren. Als Vertreter der Walliser Regierung begrüsste Staatsrat Jacques Melly die Anwesenden. Weitere Walliser Experten begleiteten die OSZE-Vertreter auf die Exkursion und erklärten an den Posten die Massnahmen zum Schutz vor Überflutungen, Steinschlag und Lawinen.

Auf Bundesebene waren die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), das Bundesamt für Umwelt (BAFU) als Fachamt für Naturgefahren und das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) am Exkursionstag präsent. Zusammen mit der Walliser Regierung und Verwaltung hatten DEZA und BAFU die Feldvisite vorbereitet. Das BAFU gibt in der Schweiz den Rahmen für die Arbeit im Umgang mit Naturgefahren (IRM) vor und unterstützt beispielsweise die Erarbeitung von Gefahrenkarten. Die DEZA wiederum setzt bei ihren Tätigkeiten im Ausland einen Schwerpunkt auf die Katastrophenvorsorge (Disaster Risk Reduction – DRR). Im Fokus stehen sowohl plötzliche Katastrophen wie Überschwemmungen als auch «schleichende» Katastrophen wie Dürre oder von Menschen verursachte Notlagen.

Am 20. Mai war dem Exkursionstag der Konferenzteil des zweiten Vorbereitungstreffens des OSZE-Wirtschafts- und Umweltforums in Montreux vorangegangen. Unter der Leitung des schweizerischen OSZE-Vorsitzes haben Vertreterinnen und Vertreter nationaler und internationaler Institutionen, der Zivilgesellschaft, von Think Tanks, der akademischen Welt und des Privatsektors über Prävention, Notfallbewältigung und Wiederaufbau bei Naturgefahren diskutiert. Im Vordergrund standen Erfahrungsaustausch und Vernetzung auf lokaler, regionaler, grenzüberschreitender und internationaler Ebene.

Am Eröffnungsanlass in Montreux sagte Staatssekretär Yves Rossier, Leiter der Politischen Direktion des Eidg. Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA): „Zusammenarbeit bei Naturgefahren ist eine Win-win-Situation und kann eine mächtige apolitische Massnahme sein, um Vertrauen zwischen den Beteiligten zu schaffen.“ Manuel Bessler, der Delegierte des Bundesrats für Humanitäre Hilfe, forderte in seiner Ansprache von der OSZE, sich bei der Bewältigung von Katastrophen vom reaktiven Ansatz wegzubewegen hin zur proaktiven Katastrophenvorsorge, die mit entsprechenden Investitionen verbunden sein müsse. Und der OSZE-Koordinator für Wirtschafts- und Umweltaktivitäten, Halil Yurdakul Yigitgüden, hob hervor, dass die Naturgefahren Anpassungen auf lokaler Ebene erforderten, und keine Gruppe oder Organisation die Gefahren allein bewältigen könne. Die Resultate der Konferenz in Montreux werden, wie jene des ersten Vorbereitungstreffens vom 27.-28. Januar, in die hochrangige Konferenz des OSZE-Wirtschafts- und Umweltforums in Prag einfliessen, die vom 10. bis 12. September stattfindet.


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