Forststatistik 2013: Mehr Holz für die Energiewende

Bern, 17.07.2014 - Im Schweizer Wald wurde 2013 aufgrund steigender Nachfrage nach Energieholz mehr Holz geschlagen als im Vorjahr. Die wirtschaftliche Lage der Schweizer Forstbetriebe verbesserte sich. Dennoch weisen sie gesamthaft noch immer Verluste aus. Dies geht aus der Forststatistik sowie dem forstwirtschaftlichen Testbetriebsnetz 2013 der Bundesämter für Umwelt BAFU und für Statistik BFS hervor.

In der Schweiz wurden 2013 rund 3% mehr Holz geschlagen als im Jahr zuvor. Bei einer totalen Ernte von 4,78 Millionen Kubikmeter (m3) betrug die Zunahme rund 120'000 m3 Holz, wie aus der aktuellen Forststatistik hervorgeht. Der leichte Anstieg beruht auf der steigenden Nachfrage nach Holzenergie. Gegenüber 2012 wurden 8% mehr Holz für die Energiegewinnung genutzt, in den letzten zehn Jahren nahm diese Erntemenge um knapp 60% zu. Damit leistet der erneuerbare und CO2-neutrale Rohstoff Holz einen wachsenden Beitrag zur Erreichung der energiepolitischen Ziele des Bundesrates. Die Holznutzung kann weiter gesteigert werden, ohne die Nachhaltigkeit im Schweizer Wald zu gefährden.

Während in Wäldern von öffentlich-rechtlichen Waldeigentümern, wie Gemeinden und Kooperationen, die Holzernte nur geringfügig zunahm, verzeichnete der Privatwald ein Plus von rund 7%. Mit rund 930‘000 m3 (+8%) verzeichnet der Kanton Bern die höchste Erntemenge, gefolgt von den Kantonen Waadt (466‘000 m3, +1%) und Graubünden. (433‘000 m3, +9%).

Verbesserte Wirtschaftlichkeit

Die Schweizer Forstbetriebe konnten dank leicht höheren Holzerlösen, leicht tieferen Holzerntekosten sowie Ertragssteigerungen bei Dienstleistungen und Produktion von Sachgütern, die Unterdeckung um 26% auf CHF 43 Mio. reduzieren. Gemäss dem forstwirtschaftlichen Testbetriebsnetz TBN resultierte 2013 für die Schweizer Waldbesitzer bei der Holzernte ein Verlust von durchschnittlich CHF 7 pro Kubikmeter Holz. Berücksichtigt man zusätzlich die Kosten für Waldpflege, Walderschliessung, die Leistungen zu Gunsten der Wohlfahrt, die Infrastruktur sowie Verwaltung, betragen die ungedeckten Kosten für die Nutzung eines Kubikmeters Holz CHF 14. Während im Mittelland und im Jura die Holzernte kostendeckend verlief, ist die Ernte und damit auch die Pflege von Gebirgs- und Schutzwäldern ohne Beiträge der öffentlichen Hand nicht durchführbar.

In einer jüngst abgeschlossenen Studie im Rahmen des Aktionsplans Holz wurde die Wertschöpfungskette Wald und Holz in der Schweiz analysiert. Sie schlägt Handlungsempfehlungen vor, die auch dazu beitragen können, die Situation der Waldwirtschaft zu verbessern.

Schwierige Holzernte durch warme Winter

Der Herbst 2013 war nass, der Winter war in der Schweiz der drittwärmste seit Beginn der Messungen vor 150 Jahren. Auf den durch Regen aufgeweichten Waldböden mussten mechanisierte Holzernteverfahren teilweise eingestellt werden. Die aufgrund der globalen Klimaveränderung prognostizierten wärmeren und nasseren Winter werden die Wald- und Holzwirtschaft in der Schweiz herausfordern. Mittelfristig könnten neue Verfahren und Prozesse bei der effizienten Holzernte und der nachgelagerten Logistik gefragt sein.


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