Höherer Stromverbrauch in Rechenzentren wegen zunehmender Digitalisierung

Bern, 28.08.2014 - Rechenzentren sind ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Digitalisierung der Schweizer Wirtschaft. Da lediglich 4% der mittleren Unternehmen eigene Rechenzentren betreiben, haben Drittanbieter (externe Rechenzentren) eine wichtige volkswirtschaftliche Bedeutung. Eine Studie im Auftrag des Bundesamtes für Energie (BFE) und des Schweizerischen Verbandes der Telekommunikation (asut) zeigt auf, dass die Gesamtfläche der Rechenzentren in der Schweiz seit Jahren stark wächst und damit auch deren Stromverbrauch steigt. 2013 lag er bei 1661 Gigawattstunden (GWh), was 2,8% des Schweizerischen Gesamtstromverbrauchs ausmacht. Gemessen an den modernsten Technologien besteht ein theoretisches Einsparpotenzial von 280 GWh.

Die fortschreitende Digitalisierung von Geschäftsprozessen in der Wirtschaft führt zu einem wachsenden Bedarf an Rechenzentren. Für viele Unternehmen ist die Verfügbarkeit dieser Anlagen von unternehmenskritischer Bedeutung. Daher kommt ihnen, zusammen mit der Netzinfrastruktur, eine hohe volkswirtschaftliche Bedeutung zu.

Eine Studie im Auftrag des Bundesamtes für Energie (BFE) und des Schweizerischen Verbandes der Telekommunikation (asut) zeigt nun erstmals detailliert die Grösse und Struktur der Rechenzentren-Landschaft auf . Dabei werden ausschliesslich Rechenzentren mit 11 oder mehr Servern in eigenen Räumlichkeiten berücksichtigt (Zahlen aus dem Jahr 2013):

  • Die Gesamtfläche aller Rechenzentren in der Schweiz mit 11 oder mehr Servern beträgt 235'000m2. Damit liegt die Schweiz im europäischen Vergleich auf Rang sechs.
  • In der Schweiz sind 1300 firmeninterne Rechenzentren in Betrieb, wobei 80% in Grossunternehmen stehen. Bei den mittleren Unternehmen mit 50-250 Vollzeitangestellten haben lediglich 4% der Unternehmen ein eigenes Rechenzentrum.
  • Rund 150'000m2 Rechenzentrumsfläche werden von Drittanbietern zur Verfügung gestellt. Damit liegt die Schweiz bei der Rechenzentren-Dichte auf Rang zwei hinter Irland . Den externen Anbietern kommt damit eine wesentliche volkswirtschaftliche Bedeutung bei der Versorgung der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zu.
  • 2013 haben die Rechenzentren in der Schweiz 1661 GWh Strom verbraucht. Gemessen an der besten verfügbaren Technologie besteht ein theoretisches Einsparpotenzial von 280 GWh pro Jahr.
  • Massnahmen zur Reduktion des Stromverbrauchs bestehen gemäss Studie bei der Lüftung und der Kühlung der Anlagen. Konkrete Massnahmen und das tatsächliche Sparpotenzial müssen noch detailliert abgeklärt werden.

Die Studie wurde vom Institut für Wirtschaftsstudien Basel AG und von Amstein+Walthert im Auftrag des BFE und der asut durchgeführt. Die Studie umfasst eine globale Analyse der Rechenzentren-Landschaft in der Schweiz sowie eine Schätzung des Energieverbrauchs und möglicher Stromsparpotenziale.


Adresse für Rückfragen

BFE: Fabien Lüthi, Fachspezialist Kommunikation, 058 465 58 94
asut: Christian Grasser, Geschäftsführer asut, 079 319 09 17



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