Die Schweiz an der Jahrestagung 2014 von IWF und Weltbank in Washington

Bern, 09.10.2014 - Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf als Schweizer Delegationsleiterin, Bundesrat Johann N. Schneider-Ammann und Thomas Jordan, Präsident des Direktoriums der Schweizerischen Nationalbank, nehmen am 10. und 11. Oktober 2014 an der gemeinsamen Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbankgruppe in Washington teil. Zentrales Thema wird die weltwirtschaftliche Lage sein. Hauptthema im Entwicklungsausschuss ist die Förderung von Wohlfahrt, an der möglichst breite Bevölkerungsschichten teilhaben können sowie Arbeiten der Weltbank zur Gleichstellung der Geschlechter.

Zentrales Thema des Internationalen Finanz- und Währungsausschusses des IWF wird die weltwirtschaftliche Lage sein. Der Währungsfonds rechnet mit einer etwas schwächeren glo­balen Erholung, welche sich zunehmend uneinheitlich gestaltet. Für die USA erwartet der IWF nach einer unerwarteten Schwäche in der ersten Jahreshälfte ein solides Wachstum. Für die Euro­zone sind die Aussichten sehr länderabhängig, doch im Allgemeinen wird von einer bescheidenen Aufhellung der Wachstumsaussichten ausgegangen. In Japan wirkte sich die Erhöhung der Umsatzsteuer hingegen stärker als vorgesehen auf den Gang der Konjunktur aus. Mittelfristig steigt das Risiko einer anhaltenden globalen Wachstumsschwä­che. Ferner erhöhen anhaltende geopolitische Risiken in der Ukraine, im Nahen Osten und in den von Ebola betroffenen Gebieten Afrikas die Unsicherheit.

Die Schweiz wird an der Tagung betonen, dass Massnahmen zur Erhöhung der Haushaltsdis­ziplin sowie wachstumsfördernde Strukturreformen zentral sind, um eine anhaltende Wachstumsschwä­che zu vermeiden. Sie wird auch darauf hinweisen, dass der IWF die Arbeiten für einen besseren Rahmen für die Restrukturie­rung von Staatsschulden vorantreiben soll. Schliesslich wird die Schweiz festhalten, dass eine anhaltend expansive Geldpolitik den Druck für dringend notwendige Re­formen, vor allem im Strukturbereich, nicht reduzieren darf.

Im Fokus der Tagung des Entwicklungsausschusses steht die Förderung von Wohlfahrt, an dem möglichst breite Bevölke­rungsschichten teilhaben können («shared prosperity»). Dieser Ansatz bildet Teil der 2013 verab­schie­de­ten neuen Weltbankstrategie, die am 1. Juli 2014 in Kraft trat. Ausserdem wird ein Zwischenbericht zur Umsetzung der Geschlechtergleichstel­lungsagenda der Weltbankgruppe vorgestellt.

Die Schweiz unterstützt die Weltbankgruppe in ihrem Bestreben, den Wohlstand breiter ab­zustützen. Sie wird fordern, dass die Weltbank konkrete Strategien und klare Richtlinien zur Schaffung von guten Arbeitsplätzen und zur Umsetzung des «shared prosperity»-Ziels ver­abschiedet. Dabei gilt es insbesondere, Mass­nahmen aufzugleisen, die einem grösseren Teil der Gesellschaft ermöglicht, am Wirt­schaftswachstum und am Wohlstand teilzuhaben. Bezüglich der Agenda zur Geschlechtergleichstellung begrüsst die Schweiz das starke Engagement der Weltbankgruppe und ermuntert sie die wirtschaftlichen und politischen Rollen der Frauen und die Zusammenarbeit mit der UNO zu stärken.


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