Stärkere Förderung der Forschung für die ökologische Land- und Ernährungswirtschaft

Bern, 17.12.2014 - Die Ziele der nachhaltigen und der biologischen Landwirtschaft haben sich in den letzten Jahren zunehmend angenähert. Diese Entwicklung ist weiterhin forciert zu unterstützen. Der Bundesrat beantragt deshalb, die Forschung für den biologischen Landbau und eine nachhaltige Landwirtschaft stärker zu fördern. Er hat am 17. Dezember 2014 einen entsprechenden Bericht zuhanden des Parlaments verabschiedet und die Folgearbeiten in Auftrag gegeben.

Der Bericht des Bunderats zum Postulat Müller-Altermatt (12.3555) analysiert das agrarpolitische und marktwirtschaftliche Umfeld des Biolandbaus und der Bioprodukte, gibt eine Übersicht über wichtige Forschungsfragen, stellt die Hauptakteure der Schweizer Biolandbauforschung vor und zeigt wie deren Zusammenarbeit künftig aussehen wird.

Die Ziele der nachhaltigen und der biologischen Landwirtschaft haben sich in den letzten Jahren zunehmend angenähert. Heute trägt die «konventionelle» Landwirtschaft zunehmend Sorge zur Umwelt und zum Tierwohl. Diese Entwicklung ist weiterhin forciert zu unterstützen. Demgegenüber ist die biologische Landwirtschaft gefordert, den neuen technologischen Errungenschaften nicht abweisend gegenüber zu stehen, sondern sie zu nutzen.

Die Forschung ihrerseits generiert Wissen und Erkenntnisse für die gesamte Land- und Ernährungswirtschaft. Inter- und transdisziplinäre Forschung ist heute Standard. Nationale und internationale Zusammenarbeit zwischen Forschungsinstitutionen einerseits und zwischen Forschung, Beratung, Industrie und Praxis andererseits ist unabdingbar für den Erfolg. Der Bundesrat beantragt aus diesem Grund, die landwirtschaftliche Forschung, insbesondere den biologischen Landbau und die nachhaltige Landwirtschaft, wie folgt verstärkt zu fördern:

Die jährliche Finanzhilfe an das Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL wird um drei Millionen Franken erhöht. Das FiBL hat national und international viel zur Entwicklung des Biolandbaus beigetragen und den Schweizer Forschungsplatz gestärkt. Bioprodukte werden heute auf dem Markt zunehmend nachgefragt. Die Bioforschung kann auch Lösungsansätze für die Nicht-Biolandwirtschaft aufzeigen, bzw. zu einer nachhaltigen Landwirtschaft beitragen. Mit der zusätzlichen Finanzierung sollen bestehende Kompetenzen ausgebaut werden.

Zusätzlich werden zwei Millionen Franken für Nachhaltigkeitsforschung zur Verfügung gestellt. Die Mittel werden vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) im Wettbewerb zur optimalen Nutzung der Synergien zwischen den Forschungsansätzen im Biolandbau und der nachhaltigen Landwirtschaft vergeben. Es sollen nur Verbundprojekte unterstützt, die verschiedene Forschungsinstitutionen, sowie die Branchen, Industrie/KMU und Praxis miteinbezogen werden. Damit kann eine verstärkte Zusammenarbeit bei den Forschungsakteuren gezielt gefördert werden.

Der Bundesrat wird dem Parlament im Rahmen des Voranschlags 2016 einen entsprechenden Vorschlag für die Kompensation der Mehrausgaben im Agrarbudget machen.


Adresse für Rückfragen

Markus Lötscher, Bundesamt für Landwirtschaft BLW
Leiter Fachbereich Forschung und Beratung,
Tel. +41 58 465 60 85, markus.loetscher@blw.admin.ch



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Der Bundesrat
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