Pelze und Pelzprodukte werden teilweise noch ungenügend deklariert

Bern, 23.06.2015 - In der Schweiz ist die Deklaration von Pelzen seit 2013 Pflicht. Der allgemeine Kenntnisstand zur Pelzdeklarationsverordnung hat sich seither bei Anbietern und Kundschaft verbessert. Noch immer deklarieren aber nur wenige der kontrollierten Fachgeschäfte Pelze und Pelzprodukte genau nach Vorschrift. Dies ergaben die Kontrollen des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) in 88 Geschäften von März 2014 bis März 2015, wie aus dem Jahresbericht zur Pelzdeklaration hervorgeht.

Das BLV hat seit Anfang März 2014 schweizweit 166 Mode- und Kleidergeschäfte stichprobenmässig unter die Lupe genommen. Insgesamt 88 dieser Geschäfte boten Pelze oder Pelzprodukte an. In 14 von ihnen wurden die Pelze korrekt deklariert. Bei den übrigen Geschäften fehlte die Deklaration vollständig oder es wurden kleinere administrative Mängel beanstandet, wie beispielsweise eine falsche lateinische Bezeichnung der Tierart.

Die Verordnung zur Deklaration von Pelzen und Pelzprodukten ist in der Schweiz seit dem 1. März 2013 in Kraft mit einer Übergangsfrist von zwölf Monaten. Seit dem 1. März 2014 müssen bei allen Fellen und Pelzprodukten die Tierart und die Herkunft angegeben werden, mit Ausnahme von domestizierten Pferden, Rindern, Schafen, Ziegen, Schweinen und von Lamas und Alpakas. Ebenso muss auf der Etikette ersichtlich sein, ob das Tier in freier Wildbahn aufgewachsen und durch «Fallenjagd» oder «Jagd ohne Fallen» gefangen wurde, oder ob es als Zuchttier in Käfighaltung mit Gitterböden oder unter anderen Haltungsformen aufgewachsen ist. Die Schweiz ist bislang das einzige Land, das eine Deklarationspflicht kennt.

Kleinere Boutiquen haben noch Mühe mit der Umsetzung

Die Kontrollen zeigen, dass der Grossteil der Marktteilnehmer im In- und Ausland gut über die neue Deklarationspflicht informiert ist. Die benötigten Informationen zur Etikettierung müssen von den Verkaufsstellen aber zumeist bei Lieferanten und Herstellern aus dem Ausland beschafft werden. Das zieht oft längere Nachforschungen nach sich. Mühe bei der Umsetzung haben insbesondere noch kleinere Boutiquen, die wenige Pelzprodukte anbieten und auch nicht in grossen Mengen Waren importieren. Beim Verkaufspersonal sind zum Teil noch erhebliche Wissenslücken vorhanden. Das BLV empfiehlt den betroffenen Geschäften eine bessere Schulung des Verkaufspersonals.

Die Einführung der Deklarationspflicht hat die Sensibilität der Konsumentinnen und Konsumenten erhöht und hilft ihnen bei der Auswahl, wie die Rückmeldungen aus den Verkaufsläden zeigen. Immer mehr Kundinnen und Kunden fragen nach der Tierart, der Herkunft oder der Haltungsart. Teilweise wurden dem BLV die Hinweise zu fehlenden Deklarationen auch direkt durch Konsumentinnen und Konsumenten gemeldet.

 


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