Gilles Jobin erhält den Schweizer Grand Prix Tanz 2015

Bern, 16.10.2015 - Gilles Jobin, Choreograph und Leiter der gleichnamigen Compagnie in Genf, erhält den diesjährigen Schweizer Grand Prix Tanz für seinen Beitrag zur Entwicklung des zeitgenössischen Tanzes. Bundesrat Alain Berset übergab die Auszeichnung im Theater Equilibre in Fribourg. Ausserdem wurden Simone Aughterlony als herausragende Tänzerin und Ioannis Mandafounis als herausragender Tänzer ausgezeichnet. Claude Ratzé und die Association pour la danse contemporaine (ADC) erhielten den Spezialpreis Tanz. Aus dem Wettbewerb „Aktuelles Tanzschaffen“ wählte die Eidgenössische Jury für Tanz vier Werke aus. Ebenfalls vergeben wurde der June Johnson Dance Prize.

Mit Gilles Jobin zeichnet das Bundesamt für Kultur (BAK) auf Empfehlung der Eidgenössischen Jury für Tanz einen Schweizer Choreographen aus, der in seiner kompromisslosen Art den zeitgenössischen Tanz seit zwanzig Jahren prägt und weit über die nationalen Grenzen hinaus revolutionierte. Gleich sein erstes Gruppenwerk «A+B=X» von 1997, das die Cie Gilles Jobin noch heute im Repertoire hat, sorgte für Aufsehen und weltweite Anerkennung. Bewegung wird in seinen rund 20 Kreationen stets filigran und formbetont zergliedert. Zuletzt schuf er «QUANTUM», ein Werk, das aus einer Künstlerresidenz am Genfer CERN entstand und seine Leidenschaft für die Abstraktion zeigt. Er arbeitet eng mit dem Gewinner des ersten Schweizer Musikpreises, Franz Treichler, zusammen und erweitert seine künstlerischen Forschungen auch im Bereich des Films. Aktuell arbeitet er an einem Tanzfilmprojekt im 3D-Format. Gilles Jobin, geboren 1964 in Lausanne, studierte Tanz in Cannes und Genf. Vor der Gründung seiner Compagnie wirkte er als Tänzer, Techniker und als Theaterleiter. Der Preis ist mit 40‘000 Franken dotiert.

Auszeichnungen «Herausragende Tänzerin/Herausragender Tänzer»
Im Rahmen der Preisverleihung wurden die beiden Auszeichnungen in der Kategorie «Herausragende Tänzerin/Herausragender Tänzer» bekannt gegeben. Geehrt wurde Simone Aughterlony, die 1977 in Neuseeland geboren und seit einiger Zeit in Zürich lebt und arbeitet, als unbequeme und radikale Performerin, die ausdrucksstark und risikoreich auch aktuelle Themen auf die Bühne bringt. Ihre Karriere in Europa begann sie bei Meg Stuarts Damaged Goods in Brüssel und wirkte u.a. bei der britischen Theater- und Performancegruppe Forced Entertainment. Die zweite Auszeichnung erhielt Ioannis Mandafounis, geboren 1981 in Athen als Sohn einer Genferin und eines Griechen. Er tanzte bei den wichtigsten internationalen Tanzcompagnien wie dem Nederlands Dans Theater und der Forsythe Company. Heute wirkt er als typischer Tänzer des 21. Jahrhunderts als Tanznomade sowohl in eigenen Choreographien als auch in verschiedensten internationalen Formationen. Beide erhalten je eine Preissumme von 25‘000 Franken.

Weitere Preise im Rahmen der Schweizer Tanzpreise 2015
Den Spezialpreis Tanz erhielt in diesem Jahr Claude Ratzé und die Association pour la danse contemporaine (ADC) in Genf für sein langjähriges Engagement mit dieser Genfer Publikumsorganisation. Die Preissumme beträgt 40‘000 Franken. Aus dem Schweizer Tanzwettbewerb zum aktuellen Tanzschaffen wurden vier herausragenden Werke der beiden letzten Saisons ausgewählt: «bits C 128Hz», eine Choreographie von Béatrice Goetz und ihrer Basler miR Compagnie, die Hip Hop und zeitgenössischen Tanz sowie elektronische Musik und klassische Cello-Töne verbinden; «Orthopädie or to be», ein Duo zweier unterschiedlichster Generationen und Körper von und mit Kilian Haselbeck und Meret Schlegel; «Requiem», ein spartenübergreifendes Werk von Nanine Linning, getanzt von der Tanzcompagnie Konzert Theater Bern und «souffle» von Brigitte Meuwly und Antonio Bühler, einer Zusammenarbeit von DA MOTUS! und dem Kammerorchester Zeugma in Fribourg. Ebenfalls ausgewählt wurde der June Johnson Dance Prize, der an «Requiem for a piece of meat» von Daniel Hellmann und der 3art3 company geht. Die Preise aus den beiden Wettbewerben sind mit je 25‘000 Franken dotiert.Diese Preisträger wurden bereits am 31. August kommuniziert: https://www.news.admin.ch/message/index.html?lang=de&msg-id=58515

Kulturerbe Tanz
Aus Ausschreibungen in den Jahren 2012 und 2014 wurden ausserdem insgesamt sechs Projekte zum Kulturerbe Tanz vorgestellt: zwei Bühnenprojekte «Der grosse Schritt» und «Kreutzberg», Rekonstruktionen von Rudolf von Labans Tanzwerken auf dem Monte Verità, ein Buch zum zeitgenössischen Tanz in der Schweiz, ein Oral-History-Projekt mit Zeitzeuginnen zur Tanzgeschichte der Schweiz und die Tagungsserie «MonteDADA». Weitere Informationen auf der Website der Schweizer Tanzpreise: http://www.tanzpreise.ch/de/kulturerbe-tanz/

Neue Anmeldungen zum aktuellen Tanzschaffen und zum Kulturerbe Tanz bis 10. November möglich
Die neuen Eingaben zum Schweizer Tanzwettbewerb «Aktuelles Tanzschaffen» der Saison 2015/16 und zum Kulturerbe Tanz (Projekte 2016) können zwischen dem 10. September und dem 10. November 2015 auf der Website des BAK unter «aktuelle Ausschreibungen» angemeldet werden: http://www.bak.admin.ch/aktuelles/04417/index.html?lang=de

Detaillierte Informationen und Bildmaterial
Als Beilage dieser Medienmitteilung gibt es zusätzliche Informationen zu allen Preisträgerinnen und Preisträgern.
Hochauflösende Bilder der Preisverleihung stehen ab 22.30 Uhr unterfolgendem Link zur Verfügung:
http://adrianmoser.photoshelter.com/gallery/Schweizer-Tanzpreis-2015/G0000D84dkdgTrW0/C00005YuCBoR_JCQ
Passwort: bak

Hochauflösende Bilder zu allen Preisträgerinnen und Preisträgern sowie Informationen über die Schweizer Tanzpreise finden Sie auf der Website http://www.tanzpreise.ch/de/medien/fotogalerie-2015/


Adresse für Rückfragen

Zu den Tanzpreisen: Claudia Rosiny, Verantwortliche Tanz und Theater, Sektion Kulturschaffen, Bundesamt für Kultur, +41 (0)58 465 39 19, claudia.rosiny@bak.admin.ch

Medienbetreuung (Vermittlung von Interviews mit den Preisträgerinnen und Preisträgern):Nani Khakshouri, media@tanzpreise.ch, Tel. +41 (0)79 402 66 54



Herausgeber

Bundesamt für Kultur
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