Die Wohnforschung orientiert sich an fünf Schwerpunktthemen

Grenchen, 24.05.2016 - Das Forschungsprogramm 2016−2019 des Bundesamtes für Wohnungswesen (BWO) ist online verfügbar. Es soll zum besseren Verständnis der Entwicklungen im Wohnungswesen beitragen und für Marktakteure und die Politik Entscheidungsgrundlagen bereitstellen. Das Programm widmet sich einer ganzen Reihe von Problemstellungen und trägt auch den unsicheren Marktperspektiven Rechnung.

Das Forschungsprogramm 2016−2019 des Bundesamtes für Wohnungswesen (BWO) umfasst fünf Themen, an denen sich die Forschung in den kommenden vier Jahren orientieren wird. Thema 1 «Funktionierenden Markt bewahren» soll darlegen, inwiefern Fehlanreize aufgrund der Marktregulierung zur Wohnungsknappheit beitragen und wie volkswirtschaftliche und gesellschaftspolitische Anliegen besser vereinbart werden können.

Im Zentrum von Thema 2 steht die Wohnversorgung der wirtschaftlich schwächeren Marktteilnehmerinnen und Marktteilnehmer. Dabei soll nicht nur untersucht werden, mit welchen baulichen, finanziellen und organisatorischen Vorkehrungen erreicht werden kann, dass die finanzielle Belastung durch das Wohnen bei den Betroffenen nicht zu übermässigen Einschränkungen bei der Befriedigung anderer Grundbedürfnisse führt. Es gilt auch zu verhindern, dass die Wohnkosten zu Lohntreibern werden und den Industriestandort Schweiz zusätzlich unter Druck setzen.

Bei diesem Thema geht es auch um die Flüchtlingsproblematik: Anerkannte Flüchtlinge und vorläufig aufgenommene Personen sind nach der Entlassung aus der Asylstruktur auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen und müssen nicht nur über Bildung und Arbeit, sondern auch über den Wohnungsmarkt in die Gesellschaft integriert werden.

Im Rahmen von Thema 3 «Verdichtet bauen und Wohnraum effizient nutzen» soll unter anderem geklärt werden, wie der Bedarf an Wohnraum gedeckt werden kann, ohne das Kulturland und die Landschaft weiter zu beeinträchtigen.

Thema 4 «Energiekonsum im Wohnbereich verringern» steht im Zusammenhang mit der Energiestrategie 2050. Dabei soll aufgezeigt werden, welche Vorkehrungen zu treffen sind, damit der Energiekonsum und der CO2-Ausstoss im Wohnbereich zu tragbaren Kosten reduziert werden können.

Ganz konkrete Verbesserungen werden schliesslich in Thema 5 «Wohnungspolitik innovativ und stufengerecht umsetzen» anvisiert. Hier geht es darum, modellhafte, regionale und lokale Problemlösungsansätze zu unterstützen, zu evaluieren und weiterzuvermitteln.

Das BWO betreibt seit 1975 Wohnforschung. Gemäss dem Wohnraumförderungsgesetz (WFG) soll diese die Markttransparenz erhöhen und die nötigen Grundlagen für eine Verbesserung des Wohnraumangebots und des Wohnumfelds bereitstellen.

Das BWO veröffentlicht die Forschungsergebnisse auf dem Internet. Das Programm umfasst neben einer Beschreibung der fünf Forschungsthemen eine Übersicht über die Aufträge und Ziele der Wohnforschung sowie eine Analyse der aktuellen Lage und der Entwicklungstendenzen im Wohnungswesen. Zum Abschluss wird ein Rückblick auf die Ergebnisse der Programmperiode 2012−2015 gegeben.

Das als Absichtserklärung konzipierte Programm soll als Grundlage für konkrete Forschungsprojekte dienen, die in Zusammenarbeit mit privaten Forschungsbüros und Hochschulforschungsinstituten umgesetzt werden.


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Doris Sfar, Bereich Grundlagen und Information, Tel. +41 58 480 91 85



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