Dritter Zyklus der Wirtschaftlichkeitsprüfung der SRG

Biel/Bienne, 09.06.2016 - Das Personalwesen der SRG ist professionell aufgestellt und verfügt über moderne Führungs- und Kontrollinstrumente. Dem Aufbau der nationalen Einkaufsorganisation für Beschaffungen wird eine grosse Bedeutung beigemessen, die Umsetzung des entsprechenden Betriebskonzeptes wird per Mitte 2016 abgeschlossen sein. Zu diesem Schluss kommt das Eidgenössische Departement für Umwelt, Energie und Kommunikation (UVEK), das den dritten Prüfzyklus der Wirtschaftlichkeit der SRG abgeschlossen hat.

Im letzten Zyklus der laufenden Wirtschaftlichkeitsprüfung der SRG hat das Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) im Auftrag des UVEK das Personalwesen, den Einkauf und Bezug von Dienstleistungen sowie die Werbeakquisition untersucht. Der Bericht zur Wirtschaftlichkeitsprüfung ist auf der Webseite des BAKOM publiziert.

Personalwesen

Das BAKOM kommt zum Schluss, dass bei der SRG das Personalwesen einen hohen Organisations- und Regelungsgrad hat. Die Durchsetzung von Prozessen und die Umsetzung quer durch die ganze SRG-Gruppe sind jedoch unterschiedlich. Das Lohnniveau und die Anstellungsbedingungen sind gut und es bestehen keine Lohndiskriminierungen. Verbindliche Richtlinien sind im Gesamtarbeitsvertrag (GAV) und über ein einheitliches Bewertungssystem festgehalten. Das BAKOM sieht aber in der Schaffung eines gesamtheitlichen Personalentwicklungskonzepts und in der einheitlichen Handhabung der Massnahmen weiteres Optimierungspotential. Eine weitere Verbesserung des Personalquotienten, im Sinne eines Wirtschaftlichkeitsindikators, scheint möglich und ist anzustreben.

Einkäufe und Beschaffungen

Die SRG hat die strategische Relevanz der Beschaffung zunehmend erkannt. Der Einkauf konnte in den letzten Jahren über steigende finanzielle Erfolge berichten. Der Programm- und Produktionseinkauf wird allerdings nicht von den allgemeinen Beschaffungsvorgaben erfasst. Das BAKOM empfiehlt der SRG, für diese Bereiche die gleichen Beschaffungsregeln anzuwenden wie für den Einkauf. Eine interne Datenanalyse hat keine Hinweise auf Missbrauchs-Tatbestände aufgezeigt. Lücken in Organisation, Prozessen, Systemen und Kontrollen für die Beschaffung wurden festgehalten und die von der internen Revision empfohlenen Massnahmen wurden eingeleitet.

Werbung und Sponsoring

Das Werbeinventar wurde bis Ende März 2016 exklusiv durch Publisuisse vermarktet. Anschliessend ist die Firma in die von der SRG, Swisscom und Ringier neu gegründete Vermarktungsfirma Admeira übergegangen.

Während die SRG die Kommerzialisierungsstrategie gruppenübergreifend definiert, legen die Unternehmenseinheiten das Inventar für Werbung und Sponsoring eigenständig fest. Die Programme der SRG finden eine hohe Akzeptanz und zeichnen sich durch eine im Wettbewerbsvergleich verträgliche Werbemenge und -frequenz aus. Die Marktentwicklung wurde durch Publisuisse sehr genau analysiert, welche gestützt auf die daraus gewonnen Erkenntnisse das detaillierte Produkt-, Angebots- und Preiskonzept aufgebaut hat. Der Prüfbericht hält fest, dass diese Konzepte vollständig und schlüssig sind. Die Medienlogistik wurde von der Publisuisse nicht nur zum Eigenbedarf genutzt, sondern auch als Geschäftsmodell betrieben, welches im Markt gut positioniert und rentabel war. Die Publisuisse war in den letzten Geschäftsjahren erfolgreich unterwegs und war bilanziell solide aufgestellt.

Die Wirtschaftlichkeitsprüfung wird mit dem 3. Zyklus abgeschlossen

Im Auftrag des UVEK führte das BAKOM bei der SRG eine Wirtschaftlichkeitsprüfung durch, die sich über drei Zyklen respektive drei Jahre erstreckte. Der erste Prüfzyklus umfasste die zentralen Managementprozesse Corporate Governance, Strategie, Strategieumsetzung, Planung, Führung durch Zielvereinbarung und interne Revision. Er zeigte, dass die Strukturen und Instrumente sowie die umgesetzten Steuerungs- und Überwachungsprozesse der SRG insgesamt sachdienlich sind.

Die harmonisierte Kosten- und Leistungsrechnung, das Finanzreporting und die Immobilienbewirtschaftung waren Gegenstand des zweiten Prüfzyklus. Deren Qualität wurde vom BAKOM als gut erachtet und die Instrumente sind adäquat im Führungssystem eingebettet.

Die Umsetzung der während der Wirtschaftlichkeitsprüfung ausgesprochenen Empfehlungen wird im Rahmen der ordentlichen Finanzaufsicht über die SRG weiterverfolgt.

Ordentliche Finanzaufsicht über die SRG

Unabhängig von der Wirtschaftlichkeitsprüfung der SRG werden im Rahmen der Finanzaufsicht SRG jährlich die finanzielle Mittelfristplanung, das Budget sowie die Jahresrechnung geprüft. Diese umfassen nebst dem Stammhaus und der Tochtergesellschaften auch die Zuweisungen an die Regionalgesellschaften. Die bisherigen Prüfungen haben zu keinen Beanstandungen Anlass gegeben.


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