Welt-Gipfel der Waldfachleute

Bern, 19.09.2003 - «Wälder, Quelle des Lebens»: Unter diesem Motto treffen sich vom 21. bis am 28. September 2003 in Kanada rund 4000 Waldfachleute aus aller Welt. Die Schweiz ist am 12. Weltforstkongress vertreten mit einer Delegation unter der Leitung von Werner Schärer, Eidgenössischer Forstdirektor im BUWAL.

Rund ein Drittel der Landmasse unserer Erde ist mit Wald bedeckt. Das Leben von zirka einem Viertel der Weltbevölkerung hängt direkt oder indirekt vom Wald oder seinen Produkten ab. Als wichtigstes Land-Ökosystem bieten Wälder nicht nur Nahrung, Schutz, Holz, Energie und Lebensraum für Tiere. Sie regulieren auch das Klima, schützen den Boden vor Erosion und liefern sauberes Trinkwasser. Die Wälder sind eine Quelle des Lebens.

Alle 6 Jahre treffen sich Waldfachleute aus aller Welt zu einem Fachkongress der Welternährungsorganisation FAO. Am diesjährigen 12. Weltforstkongress im kanadischen Quebec stehen drei Schwerpunktthemen auf der Traktandenliste:

  • «Wälder für Menschen»,
  • «Wälder für den Planeten» und
  • «Menschen und Wälder in Harmonie».

Wichtige Gespräche werden zudem über die Entwicklung und Umsetzung nationaler Waldprogramme geführt. Für die Schweiz, die zurzeit das Waldprogramm Schweiz erarbeitet, sind diese Diskussionen von grossem Interesse.

Gleichgewicht zwischen Schützen und Nutzen

Die grösste Herausforderung der Waldfachleute ist ein Gleichgewicht zu finden zwischen den Erwartungen an den Wald und der Erhaltung des Ökosystems: An die Funktionen des Waldes (Ort der Erholung, Schutz von Mensch und Infrastruktur im Gebirge, wirtschaftliche Nutzung) werden aufgrund der Bevölkerungszunahme, Umweltveränderungen und wirtschaftlichen Entwicklungen laufend höhere Anforderungen gestellt. Dadurch gerät das Ökosystem Wald unter Druck.

Die Schweiz ist in Quebec vertreten mit einer Delegation unter der Leitung von Werner Schärer, Eidgenössischer Forstdirektor im BUWAL. Unter dem Titel «In search of balance» tritt der Bund erstmals an einem gemeinsamen Stand mit zehn Organisationen der Schweizer Wald- und Holzwirtschaft auf.

Wichtige Rolle der Schweiz

Seit dem Erdgipfel von Rio übernimmt die Schweiz eine wichtige Rolle in der internationalen Waldpolitik. Sie trägt beispielsweise Länderinitiativen mit und führt im April 2004 in Interlaken im Vorfeld des vierten Uno-Waldforums zusammen mit Indonesien einen internationalen Workshop zur Dezentralisation im Waldbereich durch. Die heutigen Probleme im Waldsektor lassen sich nur dezentral und unter Einbindung der lokalen Bevölkerung lösen: Die Schweiz hat damit langjährige Erfahrung, Indonesien befindet in einer Umbruchphase in Richtung Dezentralisation.

Schliesslich möchte die Schweiz im Rahmen der internationalen Waldpolitik den Einsatz für einen gesunden Wald auf globaler Ebene rechtlich verbindlich absichern, im Idealfall mit einer internationalen Waldkonvention.


Adresse für Rückfragen

Auskünfte:
Werner Schärer, BUWAL
Eidgenössischer Forstdirektor
079 777 67 84

Sandra Limacher
BUWAL, Sektion Wald und gesellschaftlicher Wandel
079 777 67 83



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